Unbezahlter Urlaub in der Schweiz: So habe ich 11 Wochen Auszeit geplant & finanziell abgesichert
- Stephanie Oeler
- 9. Juli
- 2 Min. Lesezeit
1. Meine persönliche Auszeit
2024 nahm ich mir 11 Wochen unbezahlten Urlaub, um durch Guatemala, Belize, El Salvador, Nicaragua und Panama zu reisen. Ich war Feuer und Flamme, doch bei der Planung merkte ich schnell: Bei unbezahltem Urlaub steckt mehr dahinter als nur das Kofferpacken. Anfangs war ich unsicher, wie ich vorgehen sollte und worauf ich achten musste. Mit Unterstützung meiner Personalverantwortlichen konnte ich mich gut vorbereiten und mich finanziell umfassend absichern – so konnte ich meine Reise in vollen Zügen geniessen.
2. Planung & Vorgehen – So bereitete ich mich vor
Frühzeitig mit dem Arbeitgeber abklären Unbezahlter Urlaub ist eine freiwillige Vereinbarung und kein gesetzlicher Anspruch. Dein Arbeitgeber kann ihn also auch ablehnen.
Wichtig: Frühzeitig anfragen und – wenn nötig – einen schriftlichen Antrag einreichen. So bleibt genug Zeit für die interne Organisation und Rücksprachen mit HR.
Dauer beachten:
Bis 1 Monat: Die Vorsorge läuft meist unverändert weiter.
Ab dem zweiten Monat: Es braucht Abklärungen. Vereinbare ein Gespräch mit HR, um die nötigen Schritte (z. B. Pensionskasse, Versicherungen) zu besprechen.
Formulare & Versicherungspakete: Je nach Pensionskasse kannst du Optionen wählen:
Vollversicherung: Du übernimmst weiterhin Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge (Spar- und Risikobeiträge).
Nur Risikoversicherung: Du zahlst nur den Risikoschutz (Invalidität/Tod), die Sparbeiträge pausieren.
Verzicht auf Versicherung: Nicht empfohlen, da du deine Ansprüche verlierst.
3. Finanzielle Punkte – Darauf solltest du achten
Pensionskasse (BVG):
Während deines unbezahlten Urlaubs übernimmt dein Arbeitgeber keine Beiträge mehr – du musst diese selbst bezahlen, wenn du abgesichert bleiben willst.
AHV/IV/EO:
Ohne Gehalt fallen keine Beiträge an, was zu Lücken führen kann. Prüfe unbedingt den Mindestbeitrag für Nichterwerbstätige.
Eine Nachzahlung ist bis zu fünf Jahre rückwirkend möglich.
Unfallversicherung (UVG):
Der Unfallschutz über den Arbeitgeber gilt noch 31 Tage nach der letzten Lohnzahlung. Danach brauchst du eine Abredeversicherung, die du für bis zu sechs Monate abschliessen kannst.
Krankentaggeldversicherung (KTG):
Während des unbezahlten Urlaubs ruht der Versicherungsschutz und du erhältst im Krankheitsfall keine Taggelder.
Ferienanspruch & 13. Monatslohn:
Während des unbezahlten Urlaubs beziehst du keinen Lohn, entsprechend kann es zu Kürzungen bei Ferien und dem 13. Monatslohn kommen. Kläre diese Punkte frühzeitig ab.
4. Meine Umsetzung – so habe ich es gemacht
Für mich war es sehr wichtig, dass ich ohne offene Vorsorgelücken und finanziell abgesichert verreisen konnte. Und so bin ich vorgegangen:
Über 6 Monate im Voraus mit meinem Arbeitgeber gesprochen
Schriftlicher Antrag bei der Schulkommission eingereicht und Stellvertretung organisiert
Pensionskasse: Risikoversicherung weitergeführt, Sparbeiträge pausiert
AHV-Beiträge geprüft: Mindestbeitrag wurde durch mein Erwerbseinkommen bereits gedeckt
Unfallversicherung: Nach 31 Tagen Abredeversicherung abgeschlossen
5. Checkliste – vor dem Aufbruch
Abklärungen | Status |
Antrag Arbeitgeber frühzeitig einreichen | |
Pensionskasse (via HR) informieren & Formulare ausfüllen | |
Versicherungspaket: Voll-/Risikoversicherung wählen | |
AHV-Nachzahlung prüfen bzw. planen | |
Abredeversicherung UVG abschliessen | |
Regelungen zu Ferien/13. Monatslohn abklären |
6. Fazit
Unbezahlter Urlaub ist eine wunderbare Möglichkeit für persönliche Auszeiten. Ich kann jedem eine berufliche Auszeit von Herzen empfehlen! Wichtig ist jedoch, diese Zeit nicht leichtfertig anzugehen. Eine gute finanzielle Planung ist essenziell, um Vorsorgelücken zu vermeiden.
Meine 11‑wöchige Reise durch Mittelamerika war nicht nur ein persönliches Abenteuer, sondern auch eine nachhaltige Investition in meine Zukunft.
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Quellen: K-Tipp Rechtsschutz, BVK-Pensionkasse
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