Mit 17 Jahren bin ich das erste Mal in meinem Leben geflogen, weil ich während der Lehre einen Sprachaufenthalt in England absolvieren musste. Reisen war für mich damals etwas völlig Unbekanntes und das Heimweh war bis zu meinem     
25. Lebensjahr mein ständiger Begleiter.

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Ich hatte immer geglaubt, dass ich nur mit jemandem an meiner Seite wirklich reisen, erleben und geniessen kann.
Dass ein Abenteuer erst dann vollständig ist, wenn man es teilt.
Meine erste Solo-Reise war dementsprechend ein Desaster. Ich fühlte mich verloren, überfordert, einsam. Heute weiss ich, dass es nicht am Reisen lag, sondern daran, dass ich mich selbst noch nicht kannte.

Wann mir das bewusst wurde? Leider viel zu spät. 

Viele Jahre lang war mein Leben bunt und lebendig. Ich machte verschiedene Weiterbildungen, unternahm viel, war ständig aktiv. Ich hatte ein grosses Umfeld und wir waren viel unterwegs.
Nach und nach wurde mein Umfeld ruhiger. Sie waren beruflich oder privat eingespannter, waren in Partnerschaften, gründeten ihre eigene Familie und ich blieb zurück.

Plötzlich hatte ich nicht mehr unzählige Möglichkeiten. Und so kamen diese Sonntage, an denen ich nicht wusste, was ich mit mir anfangen sollte. Sie fühlten sich einsam und erdrückend an. Es dauerte eine ganze Weile, bis mir nach und nach klar wurde: Wenn ich das Leben wirklich erleben will, dann muss ich aufhören zu warten und mich zu bemitleiden.
Also fing ich an, Dinge allein zu tun. Erst kleine Schritte, wie ein Café-Besuch, ein Ausflug, ein Kinoabend.

Anfangs war es ungewohnt. Nicht nur für mich, auch mein Umfeld reagierte irritiert: „Wie, du gehst allein ins Schwimmbad?“
Aber irgendwann wandelte sich das. Aus Verwunderung wurde Bewunderung. Und ich wurde stolz.

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In den nachfolgenden Jahren begann ich die Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen. Was anfangs noch von Nervosität und Unsicherheit geprägt war, entwickelte sich mit der Zeit zu einer Leidenschaft für fremde Länder, Kulturen und Menschen.  Je mehr ich reiste, desto mehr wuchs mein Interesse an der Vielfalt dieser Welt. Meine Entscheidung, mich für mein Glück auf den Weg zu machen, eröffnete mir nicht nur neue Welten, sondern half mir auch, mich selbst besser kennenzulernen, als Person zu  wachsen und die eigene innere Stärke zu finden.